Ein genaues Datum, wann die erste Schokolade im Russischen Reich getrunken oder gegessen wurde, weiß niemand zu sagen. Erst als der Deutsche Ferdinand Theodor von Einem 1857 zusammen mit seinem Landsmann Julius Heuss in Moskau eine Konditorei und zehn Jahre später die erste Süßwarenfabrik „Einem“ gründete, wurde die Schokolade auch in Rußland so richtig populär. Der Betrieb wurde von den Kommunisten nicht nur enteignet, sondern 1922 auch in „Roter Oktober“ umbenannt.In der Zeit verschrieb sich aber auch Alexej Abrikosow der süßen Sache. Im Jahr 1899 erhielt er den Ehrentitel „Lieferant seiner Kaiserlichen Hoheit“. Seine Spezialität war die Herstellung von glasierten Schokofrüchten, die ihm ein Vermögen einbrachte. Auch er verwandte übrigens höchste Sorgfalt auf eine originelle Verpackung, zumeist mit Frauen-, Kindern- oder Tiermotiven. Natürlich wurde auch sein Betrieb von den Sowjets in Volkseigentum überführt und trägt bis heute den Namen „Rot Front“ und gehört heute neben „Roter Oktober“ und „Babajewskij“ zu den führenden russischen Herstellern von Schokolade.